Versilberter Servierkorb, wohl WMF, um 1910
Eleganter Jugendstil Servierkorb aus versilbertem Metall mit Henkel und vier herausnehmbaren Einsätzen aus geschliffenem Kristall. In Ornamentik und Proportion zeigt das Stück den Übergang vom floralen Jugendstil zur klareren Formensprache des frühen 20. Jahrhunderts.
Der fein durchbrochene Rand mit rhythmischem Arkadenmotiv und stilisierten floralen Elementen steht in charakteristischer Verbindung zu den Entwürfen der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) - einem der führenden Hersteller versilberter Tafel- und Ziergegenstände jender Zeit.
Die präzise Verarbeitung mit regelmäßig gesetzten Nieten und klar geführten Kanten ist typisch für die industrielle Serienfertigung der WMF.
Die Kombination aus durchbrochenem Ornament, zart floralem Rhythmus und klarer, ovaler Grundform findet sich in mehreren WMF-Katalogen zwischen 1906 und 1914, meist bei Servierkörben und Bonbonieren mit Glaseinsätzen. Ein weiteres Indiz für den WMF-Typus ist der ovale, leicht gebuckelte Mittelsteg des Henkels mit reserviertem Monogrammfeld.
Ein stilvolles Beispiel deutscher Silber- und Metallkunst der Zeit um 1910, das die Eleganz und formale Raffinesse des späten Jugendstils eindrucksvoll widerspiegelt.