Genreszene mit Straßenarbeitern – Deutsche Schule, ca. 1920–1930, unbekannter Maler
Dieses Genregemälde, das der Deutschen Schule der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zuzuordnen ist, zeigt Straßenarbeiter bei der Arbeit in einer winterlichen Stadtlandschaft. Die Szene spiegelt eine realistische, nüchterne und unpathetische Sichtweise wider, die typisch für die 1920er und 1930er Jahre war.
Die massigen, stilisierten Figuren erinnern an die Ästhetik der Neuen Sachlichkeit oder des Sozialrealismus. Ihre schwere, repetitive Haltung, die erdige Kleidung und die leicht verzerrte Perspektive betonen den mühsamen und unpersönlichen Aspekt der Handarbeit.
Im Hintergrund ist ein schlichter Platz zu sehen, eingerahmt von Häusern mit klaren geometrischen Formen, roten Dächern und hellen Fassaden. Ein einzelner Laternenpfahl in der Mitte gliedert die Komposition vertikal.
Rechts sorgt eine einsame Figur in einem dunklen Mantel – möglicherweise ein Vorarbeiter – für eine mögliche soziale Spannung. In der Ferne beleben weitere kleinere Figuren die Szene, darunter eine Person, die einen Karren schiebt.
Ein kahler Baum links unterstreicht die winterliche Atmosphäre, während der graublaue Himmel die Melancholie verstärkt und auf einen schwierigen sozialen Kontext schließen lässt.