Gemälde "Marché en Bretagne" des belgischen Malers Frits Vertongen
Das Gemälde „Marché en Bretagne“ von Frits Vertongen stellt eine lebendige Marktszene in der französischen Region Bretagne dar.
Im unteren Bildbereich sieht man zahlreiche Menschen, meist Frauen in traditioneller bretonischer Tracht – dunkle Kleider mit weißen Hauben –, die in Gruppen zusammenstehen, sich unterhalten oder mit Waren hantieren. Im Mittelpunkt steht der eigentliche Markt mit mehreren Marktstände mit einfachen Dächern, unter denen sich Menschen drängen. Im Hintergrund erhebt sich eine große Markthalle. Die Szenerie ist belebt, doch die Figuren sind nur schemenhaft oder stilisiert dargestellt, was dem Bild eine gewisse Dynamik, aber auch Anonymität verleiht.
Vertongen verwendet gedeckte, erdige Farben – viele Brauntöne, dunkle Grüntöne, Beige, Schwarz und Graublau. Der Stil wirkt impressionistisch oder postimpressionistisch – die Formen sind nicht detailliert ausgearbeitet, sondern eher angedeutet. Die Lichtverhältnisse lassen auf einen bedeckten Himmel schließen, was dem Bild eine gedämpfte, fast nostalgische Stimmung verleiht.
Das Werk vermittelt ein traditionelles bretonisches Landleben mit Fokus auf Gemeinschaft, Alltagsleben und bäuerlichem Handel. Die Trachten und die Architektur deuten auf eine vergangene Zeit hin, vermutlich frühes 20. Jahrhundert oder Ende des 19. Jahrhunderts. Vertongen fängt nicht nur die Szenerie, sondern auch die Atmosphäre eines belebten Markttages ein – ruhig, aber zugleich voller Aktivität.
Über den Künstler:
Frits VERTONGEN (1939–1997)
Frits Vertongen war ein belgischer Maler, der sich vor allem durch seine stimmungsvollen Darstellungen ländlicher Szenen, Märkte und Dorfgemeinschaften einen Namen machte. Er wurde in Dendermonde, einer traditionsreichen Künstlerstadt in Ostflandern, geboren und starb in Gent, einer der kulturellen Hochburgen Belgiens.
Sein Werk ist geprägt von einer impressionistischen bis postimpressionistischen Bildsprache, mit einem Fokus auf Lichtstimmungen, Alltagsszenen und kulturellen Traditionen – wie etwa dem bretonischen Landleben. Vertongens bevorzugte Motive waren Menschen in Bewegung, Märkte, Architektur und traditionelle Kleidung, oft in dunklen, gedeckten Farbtönen gehalten.
Obwohl Frits Vertongen heute nicht zu den international bekannten Namen gehört, ist sein Werk in der flämischen Kunstszene anerkannt. Seine Arbeiten wurden in Sammlungen dokumentiert (u. a. Mu.ZEE Oostende) und erscheinen regelmäßig in Kunstauktionen.