Kristall von Val Saint-Lambert und Silber von Delheid
Diese große, ovale Jardiniere aus geschliffenem Kristallglas stammt aus der renommierten belgischen Manufaktur Val Saint-Lambert.
Das Glas zeigt ein umlaufendes Dekor mit Pastillen-Schliff (oder „pointillé“) – die charakteristischen runden „Noppen“ im Glas sind typisch für diese Technik. Bei Val-Saint-Lambert tauchte dieser Dekorstil vor allem in der späten Jugendstil-Periode und in den 1920er–1930er Jahren auf, häufig kombiniert mit geometrischen Linien oder gerillten Flächen, so wie bei diesem Objekt.
Der schwere Kristallkorpus ruht auf einem Silbersockel aus 800er Silber, die den Art Déco Stil des Tafelaufsatzes wunderschön unterstreichen. Die Silbermontierung trägt die Signatur der belgischen Silberschmiede Delheid Frères.
Die Jardiniere vereint somit die präzise Schliffkunst von Val Saint-Lambert mit der hochwertigen Silberarbeit von Delheid und dokumentiert die Zusammenarbeit der Kristallwerke von Val-Saint-Lambert mit anderen führenden Manufakturen zur Fertigung ihrer kunsthandwerklichen Objekte in der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts.
Über die Manufakturen:
Die Kristallwerke Val-Saint-Lambert und die Silberschmiede Delheid Frères
Das Unternehmen Val-Saint-Lambert wurde 1825 als Glashütte im ehemaligen Kloster Val-St-Lambert im belgischen Seraing gegründet. Noch heute wird Val-Saint-Lambert als Familienunternehmen betrieben.
Bekannte Formgestalter waren Léon Ledru, Victor Horta, Henry van de Velde, Joseph Simon, Charles Graffart. Ab 1920 konzentrierte sich die Produktion mit Erfolg auf Glaswaren im Stil des Art Déco. Auf der Pariser Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes im Jahre 1925 wurden die Exponate von Val-Saint-Lambert mit dem Grand Prix ausgezeichnet.
Die Brüssler Silbermanufaktur Delheid wurde um 1828 in Brüssel gegründet und firmierte ab 1862 unter dem Namen Delheid Frères. Internationale Anerkennung und den großen Durchbruch erlangte das Unternehmen in den 1930er Jahren mit ihrer Art-Deco-Produktion. Das Unternehmen bestand bis Anfang der 1980er Jahre.