Frans MASEREEL (1889-1972), „Philosophen“, 1963

Frans Masereel studierte in Gent an der École des Beaux-Arts. Reisen nach England und Deutschland inspirierten ihn zu seinen ersten Radierungen und Holzschnitten. Er illustrierte für die im August 1919 in Antwerpen veröffentlichte Kunst- und Literaturzeitschrift Lumière. Diese spielte eine Schlüsselrolle, indem sie in Belgien ein neues Interesse am Holzstich weckte und den Expressionismus in Belgien einführte. 

Masereels Holzschnitt-Serie, die hauptsächlich aus sozialkritischen Inhalten und expressionistischem Formkonzept bestand, machte Masereel international bekannt. Ferner illustrierte Masereel berühmte Werke der Weltliteratur von Thomas Mann, Émile Zola und Stefan Zweig. 1921 malte Masereel seine berühmten Straßenszenen, die Montmartre-Gemälde. In den 50er und 60er Jahren veröffentlichte er Arbeiten, die sich von seinen vorherigen "Bildromanen" unterschieden, indem sie Variationen eines Themas präsentieren und nicht fortlaufend erzählen.

Masereel hatte starke Beziehungen zu Deutschland. Er lebte einige Zeit in Berlin, wo George Grosz sein engster kreativer Freund war. Nach 1946 arbeitete er mehrere Jahre als Lehrer an der Hochschule der Bildenden Künste in Saarbrücken.

1987 wurde in Saarbrücken die Frans-Masereel-Stiftung gegründet.