Blumenstillleben von Hubert Glansdorff aus dem Jahre 1939.
Öl auf Leinwand, signiert und datiert oben rechts
Hubert Glansdorffs Gemälde zeigt ein harmonisch komponiertes Blumenstillleben in leuchtender Farbigkeit, ausgeführt mit einem pastosen, lebendigen Pinselduktus. In einer schlichten bauchigen Keramikvase, die auf einem Tisch plaziert ist, entfaltet sich ein üppiger Strauß aus roten, violetten und weißen Anemonen, die sich in freiem Schwung über die Bildfläche ausbreiten. Die Blumen sind locker, fast beweglich komponiert, als wären sie gerade frisch arrangiert. Der neutrale Hintergrund mit zart modulierten Farbtönen lenkt den Blick auf das Spiel von Licht und Farbe im Vordergrund.
Das Werk veranschaulicht Glansdorffs charakteristischen Stil, in dem malerische Spontaneität und kompositorische Ausgewogenheit miteinander verbunden sind. Die farbintensiven Blüten und die sichtbare Struktur des Farbauftrags verleihen dem Motiv eine vibrierende Frische und Tiefe. Dieses Stillleben ist ein typisches Beispiel seiner reifen Schaffensphase der 1930er-Jahre, in der Glansdorff seine meisterhafte Beherrschung von Licht, Farbe und Atmosphäre voll entfaltet.
Über den Künstler: Hubert Glansdorff (1877 - 1963)
Hubert Glansdorff wurde 1877 in Ixelles, Brüssel, geboren. Er absolvierte seine künstlerische Ausbildung an der Académie Royale des Beaux-Arts bei J. Stallaert in Brüssel. Glansdorffs Werk ist der belgischen figurativen Malerei des frühen 20. Jahrhunderts zuzuordnen.
Sein Schaffen umfasst vornehmlich Portraits, Figurenstudien, Blumenstillleben sowie Interieurs. Charakteristisch sind eine ausgewogene Komposition, ein feines Gespür für Lichtwirkung und eine harmonische, oft warme Farbpalette. Der Pinselduktus ist lebendig und zeugt von handwerklicher Sicherheit.
Stilistisch steht Glansdorff in Nähe zum belgischen Luminismus, ohne auf eine klar definierbare Schule festgelegt zu sein. Besonders seine Blumen- und Figurenbilder verbinden technische Präzision mit malerischer Sensibilität.
Glansdorff war überwiegend in Brüssel und an der belgischen Küste tätig. Er verstarb 1963 in Knokke. Heute werden seine Werke auf dem internationalen Kunstmarkt gehandelt und aufgrund ihrer handwerklichen Qualität sowie der charakteristischen Farbästhetik von Sammlern und Galerien geschätzt.